TXARANGO

TXARANGO

Bei der Wahl ihres Bandmottos sind die acht Herren von Txarango keineswegs bescheiden: Musik und Revolution, heißt es da ganz sachlich. Nein, hier werden keine kleinen Brötchen gebacken, und der kometenhafte Aufstieg der Band scheint dieser Strategie recht zu geben. Vor wenigen Jahren noch eine von vielen großartigen Straßenbands in Barcelonas Szeneviertel El Raval, verwandelten sich die Katalanen ab 2010 in Windeseile in eine durchschlagende Latino-Reggae-Formation, die auf den größten Festivals Europas zu Gast ist.

Der Name Txarango leitet sich vom Charango ab, einer der Ukulele ähnelnden Kleinstgitarre aus der südamerikanischen Andenregion. Gitarrist und Txarango-Mitbegründer Marcel Lázara entdeckte das Instrument für sich und spielte es in den Gassen von El Raval – bald wurde es auch zum Symbol der gemeinsamen Bandarbeit. Denn dies war und ist Txarangos höchster Anspruch: die Spontanität und die völkerverbindende Kraft einer Straßenmusikband aus Barcelona auf die Bühnen dieser Welt zu transportieren.

2007 schlossen sich Sänger Miquel, Gitarrist Lázara und Keyboarder Sergi Carbonell (alle drei lebten damals gemeinsam in El Raval) mit einigen Freunden zusammen, um die frisch formierte Band La Pegatina bei ihrem Debütalbum zu unterstützen. Unter den weiteren Geburtshelfern befanden sich so illustre Namen der neuen Weltmusik wie Manu Chao oder Che Sudaka. Das Album wurde ein Riesenerfolg, und Miquel, Lázara und Carbonell entschieden sich, weiter zusammenzuarbeiten. 2010 präsentierten sie dann in neuer, fünfköpfiger Formation ihr erstes eigenes Album „Welcome to Clownia“. Hier präsentierten sie erstmals ihre Version bühnentauglicher Straßenmusik: eine energiegeladene Mischung aus Reggae, Dub, Rumba und Cumbia, perfekt tanzbar und wie gemacht für hitzige Sommerfestivals. Der ungewöhnliche Name verwies direkt auf die andere Wurzel der Txarango-Idee: die Verquickung von Musik mit politischem Aktivismus auf der einen und Zirkuselementen auf der anderen Seite. Diese vermeintlich schwer kombinierbaren Elemente verbanden Txarango in der Figur des Clowns und verwiesen damit auf höchst erfolgreiche internationale Projekte: auf das seit den 1990er-Jahren bestehende katalanische Hilfsprojekt „Pallassos sense fronteres“, in dem Clowns für Kinder aus Kriegsgebieten auftreten, und auf die „Geheime Aufständische Rebellen-Clown-Armee“ des britischen Künstlers John Jordan, die im Umfeld von G8-Gipfeln dadaistische Clownsaufmärsche organisiert.

Mittlerweile haben sich Txarango noch um eine kräftige Bläsersektion verstärkt und bereisen zu acht die ganze Welt. Ihr Sprachschatz hat sich von Català auf Spanisch, Französisch und Englisch erweitert, einige sehr flotte Ska- und Salsasongs wurden ins Programm aufgenommen, und 2014 wurde Album Numero drei veröffentlicht. Doch wie ehedem sind sie am besten inmitten in einer euphorischen, tanzenden Sommerabend-Menge. Willkommen in der Kulturarena!

Besetzung

Lead Gesang - Alguer Miquel
Gesang & Gitarre - Marcel Lazara
Bass - Alex Pujols
Schlagzeug - Joaquim Canals
Perkussion - Pau Puig
Keyboard - Sergi Carbonell
Trompete - Jordi Barnola
Saxophon - Ivan Lopez

Spanien Spanien

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

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11.00 € 8.00 € 14.00 € 11.00 €

Jokerkarten gelten

Video

Pressestimmen

„Musik aber vermag, Brücken zu schlagen und Grenzen zu überwinden. Das haben auch Txarango mit ihrer Guten-Laune-Musik in Jena geschafft. Und offensichtlich fühlten sich die Musiker bei ihrem ersten Konzert in der Stadt an der Saale angenommen. Zugaben, herzlicher Applaus. Und: ‚Wir wollen wiederkommen.’ – Wäre schön.“
OTZ, 3. August

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