Nina Attal

Nina Attal

In Frankreich ist Nina Attal seit etwa fünf Jahren DER große Star der Blues- und Funk-Szene. Doch selbst Franzosen reiben sich manchmal noch die Augen und fragen: Wer ist Nina Attal eigentlich? Ist es wirklich die zarte, junge Pariser Sängerin, die vorn auf der Bühne steht? Welche unsichtbaren Reservoirs zapft sie an für diese mächtige, uramerikanische Funk-Röhre? Geheimnisse über Geheimnisse. Nina Attal hat die Antwort darauf schon seit Jahren auf ihrem Arm tätowiert. Dort steht schlicht und einfach: Groove. Und den hat sie zweifelsohne.

Es war im Jahr 2009, als sich Nina Attal zum Festival Blues sur Seine aufmachte. Bis dato beschränkte sich ihre Erfahrung auf einige Jahre Gitarrenunterricht und etwas Sangeserfahrung in Clubs ihres Pariser Viertels. Alles erlernt in einer Art Doppelleben. Denn Attal war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 17 Jahre alt. Also tagsüber Schülerin, am Abend angehende Musikerin. Blues sur Seine veränderte alles, denn Attal kehrte mit fünf Preisen sowie mit dem Entschluss zurück, das lästige Doppelleben aufzugeben (und sie entschied sich nicht für das Schülerinnendasein).

Seitdem rockt sich Nina Attal nur so durch die französische Musiklandschaft. Ihre Vorbilder sind dabei mitnichten die sanften Chansonniers ihrer Heimat. Es sind stattdessen uramerikanische Rhythm & Blues- und Funk-Größen wie Lenny Kravitz, Sharon Jones, Stevie Wonder oder Prince. Da säuseln die Rhodes, da brettern die Bläser, da schiebt der Bass unaufhaltsam voran, und über allem schwebt Attals mächtiges Blues-Organ. Wer bei den Shows von Nina Attal nicht in Bewegung kommt, ist eindeutig aus Stein, das durften schon Zuhörer auf so illustren Festivals wie dem Europe Jazz oder dem Montreal Jazz Festival erleben.

Im Jahr 2013 nahm die noch sehr kurze Karriere der Nina Attal eine weitere Wendung. Sie traf den US-Bassisten Jerry Barnes, der in seiner langen Karriere schon Weltstars von Roberta Flack bis Queen Latifah oder Stevie Wonder begleitet hatte. Barnes hörte Attals Demobänder und lud sie flugs in die eigentliche Heimat ihrer Musik ein, nach New York. In den legendären Avatar Studios entstand so Attals zweites Album, „Wha“, benannt nach dem berühmten Greenwich-Village-Café, in dem Bruce Springsteen, Kool & the Gang und Jimi Hendrix einst an ihrer Musik feilten. Nina Attal nannte dieses Ende 2014 veröffentlichte Album denn auch ihr erstes „richtiges“ Album, denn hier fand sie ihren ganz eigenen Stil. Amerikanisch im Sound, mit hartem, energischem Blues und Funk, jedoch sehr europäisch und französisch im Umgang mit dem Text. Dort wird es ironisch, philosophisch und teilweise auch sehr politisch, wenn sie beispielsweise über den französischen Antifa-Kämpfer Clément Méric singt, der 2013 starb. So wird deutlich: Es steckt auch eine gute Portion anarchischer Punk in dem klassischen Blues-Funk-Sound der Nina Attal.

Besetzung

 Frankreich

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
11.00 € 8.00 € 14.00 € 11.00 €

Jokerkarten gelten

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