Lizz Wright

Lizz Wright

Ihr Großvater, berichtet Lizz Wright häufig, habe ihr oft eine ganz bestimmte Geschichte erzählt: die von dem Mädchen, das sich – auf der Suche nach Blumen – zu weit vom Haus entfernt und schließlich einen schrecklichen, bösen Wolf trifft. Im Unterschied zu Rotkäppchen singt dieses Mädchen jedoch die ganze Zeit, und der Wolf ist derart fasziniert von ihrer Stimme, dass er nur stumm zuhört und niemanden frisst.

Dieses Märchen hat augenscheinlich sehr viel mit Lizz Wright zu tun. Denn zum einen ist sie heute selbst ein wenig dieses Mädchen, zwar ohne Wolf, dafür aber mit einer zauberkräftigen Stimme gesegnet, die jeden Zuhörer in ihren Bann zieht. Zum anderen sagt es auch viel aus über den Ursprung von Lizz Wrights Kunst. Ihre Lieder, ihren ungemein kräftigen, emotionalen Jazzgesang schöpft sie aus den tiefen Wassern ihrer Heimat Georgia, USA. Hier, im ländlichen Zentrum der amerikanischen Südstaaten, wuchs sie als Tochter eines evangelischen Pfarrers auf, umgeben von einer musikalischen Großfamilie, tief empfundener Religiosität und andauernder Rassentrennung. Und alles kam in Lizz Wright zusammen. Bis heute ist sie von der heimischen Scholle kaum zu trennen, lebt auf dem Land, züchtet Gemüse vor der Südstaaten-Terrasse und verarbeitet Familienlieder wie auch großväterliche Märchen zu eigenen Songs. Auf der anderen Seite ist sie eine der aktivsten politischen Künstlerinnen der USA, eine energische Unterstützerin Barack Obamas, eine Kämpferin für die Frauenrechte wie auch die afroamerikanische Identität.

Man kann all diese Kreise zusammenfassen zu einem Wort und einem großen Thema: Gemeinschaft, fellowship. Gemeinschaft im religiösen, im familiären, im politischen Sinne, das war und ist Lizz Wrights Thema. Daraus webt sie auf bisher vier Veröffentlichungen ihre Melange aus US-amerikanischen Standards und eigenen Liedern, aus Gospel, Soul, Jazz und Pop. „Fellowship“ heißt auch ihr aktuelles Album, auf dem sie mit großen Kolleginnen wie Angelique Kidjo, Joan as Police Woman, Meshell Ndegeocello und der Umweltaktivistin Bernice Johnson Reagon zusammenarbeitet.

Gestartet war Wright jedoch in Begleitung einer anderen, großen Dame der amerikanischen Musik: Billie Holiday. Natürlich nur ideell, denn Holiday verstarb bereits 1959. Im Jahr 2002 hingegen stand die 22-jährige Lizz Wright als Teilnehmerin einer Billie-Holiday-Gedenkshow auf der Bühne des Hollywood Bowl in Los Angeles und atmete Geschichte.

Es war wie ein Versprechen, denn nur ein Jahr später war sie selbst ein Star, ihr Debütalbum „Salt“ kletterte bis auf Platz 2 der Billboard-Jazz-Charts, die Vereinigten Staaten hatten eine kämpferisch-schöne Stimme mehr. Auch die Folgealben erreichten jeweils Spitzenplätze, und die Musikerkollegen standen Schlange für gemeinsame Projekte: Von Calexico bis Oren Bloedow und Toshi Reagon waren alle heimlichen Stars der alternativen Singer/Songwriter-Szene dabei. Auch das ist Familie und Fellowship.

Besetzung

Gesang - Lizz Wright
Gitarre - Chris Rosser
Bass - Nicholas D’Amato
Schlagzeug - Brannen Temple
Keyboard - Kenny Banks

USA USA

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
14.00 € 11.00 € 16.00 € 13.00 €

Jokerkarten gelten

Beim Kauf eines Kombitickets für das Konzert auf dem Theatervorplatz und im Kassablanca gibt es im Vorverkauf oder an der Abendkasse eine zusätzliche Ermäßigung in Höhe von 3,00 €.

Video

Pressestimmen

„Faszinierend wird luftiges Singer-Songwriting in originär Eigenes transformiert. Lizz Wright schwebt wie somnambul durch ihre Songperlen, die sie in einer unaufgeregten Mischung aus Jazz, R & B, Neo-Soul, Song und vor allem Gospel hinbreitet. Die Musiker sind ihre Sekundanten dabei, sie müssen nicht solistisch blenden vor diesen Samt-und-Seide-Vokalisen.“
Freie Presse Chemnitz, 20. Juli

Zurück