Black Milk

Black Milk

kulturarena club im kassablanca

Wenn Mr. Curtis Cross aka Black Milk in die Tasten seines Samplers haut, dann wackelt die Hütte. Denn aus diesen fetten HipHop-Tracks spricht ganz Detroit – nicht als sterbende Industriestadt, sondern als ein echtes amerikanisches Musikschwergewicht. Vom traditionellen Nordstaatengospel über Motown Soul und Detroit Techno bis zum HipHop-Revival Ende der 1990er Jahre: All das ist Detroit, und all das ist auch Black Milk. Und in der HipHop-Szene nicht nur von Detroit ist er heute einer der ganz Großen.

Er kann sich auf potente Vorbilder berufen, auf East-Coast-Legenden wie A Tribe Called Quest oder De la Soul, die in den 1980er-Jahren den HipHop aus seiner frühen Gangsta-Ecke holten und neben sozialkritischen Texten auch ausgiebigste Soul- und Jazzsamples einführten. Dieses vermeintliche „Old School“-Arrangement alter Soul-Aufnahmen wurde auch für Black Milk zum Ausgangspunkt seiner Arbeit, und die ikonische Sampling-Maschine MPC (das Music Production Center einer japanischen Firma) ist bis heute sein Hauptinstrument.

Dementsprechend startete Curtis Cross im zarten Teenie-Alter wie so viele seiner Kollegen zunächst eine Karriere als Produzent und Beatlieferant. Für Kollegen wie J Dilla, T3 und Baatin und deren Gruppe Slum Village schraubte er ab 2002 am Rhythmus verschiedener Alben und kam so in Kontakt mit der damals florierenden Detroiter HipHop-Szene. In jener Zeit lag über Detroit zwar schon seit Langem der Schatten des industriellen Abstiegs, musikalisch jedoch befand sich die Stadt auf einem echten Hoch, vor allem im HipHop-Bereich. Das war vor allem dem Aufstieg Eminems geschuldet, aber auch andere Kollektive kamen zu großer Bekanntheit, unter anderem eben J Dilla und Slum Village. Deren Produzent blieb Black Milk auch nach J Dillas Ausstieg, zusammen mit seinem Kollegen Young RJ unter dem Namen B.R. Gunna. Doch neben seinem Faible für den gebrochenen, extravaganten Retro-Touch widmete Black Milk sich auch immer wieder der eigenen Arbeit an eigene Texten. 2005 brachte er schließlich im Eigenverlag ein erstes Soloalbum heraus, ganz stilecht mit Detroit-Bezug unter dem Titel „Sound of a City“. Diese Scheibe voll von Soul-getriebenen Beat-Monstern machte viele Labels hellhörig, und Black Milk startete 2007 bei Fat Beat Records seine bis heute andauernde Karriere. Mittlerweile ist 2014 mit „If there is a hell below“ sein sechstes Studioalbum erschienen, und es sind keine Zeichen einer Verlangsamung zu entdecken. Ganz im Gegenteil: Black Milk scheint von der Experimentierlaune gepackt wie selten zuvor. Neben diversen Kollaborationen mit Detroiter MCs wie Fat Ray oder Guilty Simpson, auf denen sie die HipHop-Grenzen weit in Richtung Soul, Funk und sogar Folk ausdehnten, jammte er auch zusammen mit Rockern wie Jack White oder Singer/Songwriterinnen wie Melanie Rutherford und veröffentlichte 2013 eine Art Soundtrack zu Comiczeichnungen von Pen Taylor. Und auch hier wackelt – wie immer wenn Black Milk auf die HipHop-Bühne tritt – ganz eindeutig die Hütte.

Besetzung

Lead Gesang - Black Milk
Gesang & Keyboard – AB
Bass - Malik Hunter
Schlagzeug - Zebulon Horton

USA USA

Kassablanca Gleis 1, Jena

Einlass: ab 22:00 Uhr

VVK voll AK voll
8.00 € 10.00 €

Jokerkarten gelten

Beim Kauf eines Kombitickets für das Konzert auf dem Theatervorplatz und im Kassablanca gibt es im Vorverkauf oder an der Abendkasse eine zusätzliche Ermäßigung in Höhe von 3,00 €.

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