Hubert von Goisern

Hubert von Goisern

Sich mit fremden Federn zu schmücken gilt ja gemeinhin als unfein. Doch warum eigentlich? Und was heißt überhaupt „fremd“? Für Hubert von Goisern ist das jedenfalls kein Kriterium, ganz im Gegenteil: Er verbrachte und verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, eben diese musikalischen Federn in aller Welt zu sammeln und zu einem eigenen Ganzen zu verarbeiten.

„Federn“ ist daher auch nicht ohne Grund der Titel des neuesten, 2015 erschienenen Albums von Hubert von Goisern. Diesmal führte ihn seine Suche in den Süden der USA, in die Heimat des Blues, des musikalischen Cajun und des flirrend-druckvollen New Orleans Jazz. Und wieder vollbrachte Goisern sein wunderbares Werk: Country- und Bluegrassrhythmen treffen auf eine österreichische Klangbasis, die ganze Band rockt und jazzt, was das Zeug hält. Und siehe da: Alles passt wie angegossen, als wäre es nie anders gewesen. Steve Fishells Grammy-gekrönte Pedal-Steel-Gitarre schlängelt sich um zackige Ziehharmonika-Riffs, oberösterreichische Alphorn-Jodel-Varianten betten sich auf abgrundtiefem Blues, und zwischendrin glänzen immer wieder echte Ohrwürmer hervor. 

Damit ist diese Tour die logische Fortsetzung einer schon Jahrzehnte währenden Reise. Sie führte Goisern unter anderem nach Kanada, nach Tibet, auf die Philippinen und nach Tansania – immer auf der Suche nach den unterschiedlichsten Klängen. Er verbrachte Jahre in abgelegenen Weltgegenden oder schipperte endlos die Donau entlang, auf einer zum „Konzertschiff“ umgebauten Transportbarke, einem „schwimmenden, klingenden, singenden Dorf”. Denn nichts ist so wunderbar wie die musikalische Vielfalt, und hier ist Hubert von Goisern unbestritten einer der großen Meister.

Das Label der volkstümlichen Musik hat er lange schon hinter sich gelassen, beziehungsweise hat es erweitert: Nicht allein die heimatliche, österreichische Musiktradition interessiert ihn, sondern alle möglichen Traditionen auf der ganzen Welt. Einziges Kriterium: Es müssen eben Traditionen sein. Althergebrachte Formen, instrumental oder stimmlich dargebrachtes Musikerherzblut. Und dann ergeben sich, in der globalen Perspektive, auch ganz erstaunliche Parallelen zwischen dem philippinischen Nasenflötenspiel, der Flamencogitarre und der alpenländischen Ziehharmonika. Denn letztlich wollen alle Musiker auf der ganzen Welt nur das eine: gute Musik machen.

Goisern hat dieser Leidenschaft in vielen Formationen gefrönt. Am bekanntesten wohl mit seiner Band Die Alpinkatzen, mit der er bis Mitte der 1990er Jahre als einer der ersten im deutschsprachigen Raum die Begriffe Volksmusik und Weltmusik ganz neu (und modern) definierte. Die politische Botschaft vom globalen Zusammengehörigkeitsgefühl gehörte immer dazu. Denn wie sagte schon Karl Valentin: Fremd ist der Fremde nur in der Fremde. Ergo ist der Musiker unter Musikern überall zuhause.

Besetzung

 Österreich

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 18:30 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
21.00 € 18.00 € 24.00 € 21.00 €

Jokerkarten gelten nicht // Kinderkartenpflichtig

Das Konzert ist ausverkauft. An der Abendkasse sind keine Restkarten erhältlich.

Video

Pressestimmen

„Er präsentierte an der Saale die Ergebnisse seiner Musiksuche im Süden der Vereinigten Staaten. So katapultierte er das lachende und jubelnde Publikum bereits in der ersten Viertelstunde 8000 Kilometer weit.“
OTZ, 7. August

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