Gabby Young & Other Animals

Gabby Young & Other Animals

Bevor man auch nur den ersten Ton von Gabby Young gehört hat, sieht man auf jeden Fall schon einiges: Schreiend rote Haare! Bonbonfarbene Hüte! Varietékostüme! Glitzernde Halbmasken!

Und dann der Sound: Warme, swingende, gern auch ziemlich exaltiert nach vorn preschende Kabarett-Songs, getragen von einer heißblütigen Instrumentaltruppe mit Banjo, Klarinette, Kontrabass, Akkordeon, Barpiano und der unverzichtbaren Blechblasfraktion. Das Ganze zusammengehalten von Miss Youngs rauchiger Sangesstimme, die wie bei ihrer Schwester im Geiste – Nina Hagen – locker mehrere Oktaven umfasst. Und genau wie diese entfleucht auch sie ständig in passende und unpassende Gebiete vom Varieté bis zum Mazurkamarsch. Das sind Gabby Young & Other Animals, und sie pflegen mit Wonne das wunderbare Klischee der exzentrischen Briten. Dabei sind sie zuallererst Meister ihrer Instrumente: Miss Young herself war im zarten Alter von zwölf das jüngste Mitglied der britischen National Youth Opera, Gitarrist Stephen Ellis ist gleichzeitig Frontmann der Liverpooler Postrock-Formation Revere, Drummer Jamie Murray betreibt ein eigenes Experimentaljazz-Trio, und auch die anderen Animals sind beileibe keine Novizen ihres Faches. Als achtköpfige Hydra werfen sie sich auf das gesammelte Erbe des Jazz, des Gypsyfolk, der Swing- und Unterhaltungsmusik längst vergangener glanzvoller Epochen und drehen sie fröhlich feiernd durch ihren Honkytonk-Steampunk-Fleischwolf.

Noch vor dem ersten eigenen Album enterten sie mit diesem sehr speziellen Sound die Bühnen Europas, allen voran das berühmt-berüchtigte Glastonbury Festival im Südwesten Englands. Dieser Erfolg inmitten kreischender Massen führte auch direkt zum ersten Plattenvertrag, der mit dem Debütalbum „We’re All in This Together“ 2010 eingelöst wurde. Mittlerweile haben sich zwei weitere Alben hinzugesellt, freimütig betitelt nach den Schritten der eigenen Entwicklung: „The Band Called out for More“ erschien 2012 und „One Foot in Front of the Other“ 2014. Mit großen Schritten geht es auch weiter, denn Gabby Young and Other Animals sind keinesfalls am Ende ihrer Reise angelangt, musikalisch wie auch darüber hinaus. Neben ihren Auftritten haben sie sich ein ganzes Imperium der schönen Dinge erschaffen, mit dem sie den Begriff „Multimedia“ neu buchstabieren. Von animierten Musikvideos und Dutzenden Blogs über Künstlerposter und offene Studiosessions bis hin zu Modemärkten während der Konzerte: Alles gehört zusammen, und alles ist Other Animals.

Das ist durchaus Teil der Strategie, die eigene Kunst selbst in die Hand zu nehmen. Sie haben keine Lust auf das alte Spiel mit seinen klar verlaufenden Grenzen: hier die Diva auf der Bühne, da die Zuhörer im Parkett (und dort der Plattenboss im Hintergrund). Die Platten erscheinen dementsprechend auch auf dem eigenen Label, und die Fans können über ganz konkrete Beteiligungen (bis hin zu Songbeiträgen) am Banderfolg teilhaben. Da ist man gern Teil eines animalischen Rudels.

Besetzung

Gesang, Gitarre, Ukulele - Gabby Young
Gitarre, Keyboard - Stephen Ellis
Violine - Milly McGregor
Kontrabass - Olli Hopkins
Keyboard, Gitarre, Akkordeon - Jay Chakravorty
Schlagzeug - Jamie Murray

Großbritannien Großbritannien

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
11.00 € 8.00 € 14.00 € 11.00 €

Jokerkarten gelten

Beim Kauf eines Kombitickets für das Konzert auf dem Theatervorplatz und im Kassablanca gibt es im Vorverkauf oder an der Abendkasse eine zusätzliche Ermäßigung in Höhe von 3,00 €.

Video

Pressestimmen

„Blumen in der Rothaarperücke und schreibuntes Kleid: Läuft Gabby Young unter der Rubrik “verrücktes Huhn”? Im positiven Sinne: Aber ja!“
TLZ, 22. August

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