Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba

Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba

Die Ngoni gehört zu den westafrikanischen Lauteninstrumenten. Aus der Griot-Tradition Malis ist sie nicht wegzudenken und hat eine längere Geschichte als nahezu jedes andere afrikanische Instrument. Was aber am wichtigsten ist: Die Ngoni rockt ungemein! Das ist nicht unbedingt eine zwangsläufige Feststellung, dazu bedarf es eines echten Musikfanatikers wie Bassekou Kouyaté. Taj Mahal, den Kouyaté auf einigen Alben begleiten durfte, bezeichnet ihn als „Genie und den lebenden Beweis, dass der Blues aus der Region von Ségou in Mali kommt“. Genau in dieser Gegend wurde Kouyaté in der Tat geboren, im Jahr 1966 in einer der traditionsreichsten Griot-Familien Malis. Die Griots tragen seit Jahrhunderten das westafrikanische Lyrik- und Musikerbe weiter, auch Kouyaté sollte da keine Ausnahme bilden. Er entwickelte sich jedoch im Lauf der Jahrzehnte zu mehr: Er wurde ein Erneuerer.

Wie kaum ein zweiter vor ihm nahm er sich des archaischen Instruments an, variierte die Technik, erfand Rhythmen, verdoppelte und vervierfachte die Zahl der Spieler und schloss schließlich auch noch – Sakrileg! – einen elektrischen Verstärker an den schmalen Korpus. Bob Dylan kann wahrscheinlich nachfühlen, was allein das für einen Aufschrei unter den vermeintlichen Traditionsbewahrern auslöste. Kouyaté war es egal, das machte ihn letztlich zum wirklichen Bewahrer der alten Tradition. Und er verdiente sich damit den anerkennenden Zuspruch von Kollege Taj Mahal. In der Tat tragen die westafrikanischen Rhythmen Kouyatés und seiner Band Ngoni Ba (was so viel wie Ngoni-Kraft bedeutet) sehr viel ursprünglichen, tiefschürfenden Blues in sich. Die tragischen historischen Beziehungen zwischen der westafrikanischen Küste und den amerikanischen Staaten liegen hier roh und offen zu Tage. Dazu kommen in Koubatés Fall noch der leichte, komplexe Rhythmus und der sanfte Zungenschlag des westafrikanischen Griot-Gesangs. Beides zusammen ergibt eine Mischung, die nicht nur Taj Mahal, sondern auch Dutzende andere Kolleginnen und Kollegen ins Schwärmen brachte, von Youssou N`Dour über Bono bis zum britischen Popstar Damon Albarn. Aber vor allem ist Kouyatés Musik eine Musik für das Livepublikum. Einmal auf einer Bühne, kann nichts die losgetretene Energie stoppen, und die sieben Musiker samt vier Ngoni rocken, was das Zeug hält. Mit ihren Distortions, Wah-Wah-Effekten und unerbittlich nach vorn treibenden Rhythmen definieren sie den Afro-Rock komplett neu: wahrhaft, beglückend, selbstbewusst. Seit 2007 sind Kouyaté und seine Band weltweit unterwegs. Die BBC kürte ihn zum „Best African Artist of the Year“ und sein Debütalbum „Segu Blue” 2008 zum „Best World Music Album of the Year”. Der britische Independent ließ sich sogar zu der Feststellung hinreißen, hier habe man „die beste Best Rock-’n’-Roll-Band der Welt“ gehört. Kouyatés neues, viertes Album „Ba Power“ erschien gerade im April 2015 und beweist, dass all diese Lorbeeren absolut verdient sind.

Besetzung

Lead Ngoni - Bassekou Kouyate
Lead Gesang - Amy Sacko
Ngoni Bass - Mamadou Kouyate
Ngoni Ba - Moustafa Kouyate
Yabara & Tama (Perkussion) - Mahamadou Tounkara
Ngoni Medium - Abou Sissoko
Calebasse - Moctar Kouyate

Mali Mali

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

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11.00 € 8.00 € 14.00 € 11.00 €

Jokerkarten gelten

Video

Pressestimmen

„Sie überraschen mit einem Mix aus Rock und puren Emotionen, dazu wird afrikanisch gesungen. Und getanzt! Mit Ngoni, Calebasse und Perkussion ist die Gruppe nicht mehr zu bremsen. Der Spaß und die Leidenschaft an dem, was sie machen, ist nicht zu übersehen.“
OTZ, 21. August

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